Infobrief August 2015

Hier blühen Weidenröschen und Springkraut.

 

Waldtracht

Bis auf wenige Ausnahmen in der Beobachtungs-

region G, sind fast alle Waagstockergebnisse im Schwarzwald rückläufig. Positive Ergebnisse wurden nur noch an wenigen Insellagen erzielt. Die Wetter-

abkühlung mit Regen hat aber erst einmal eine Trachtpause eingelegt. Ob es in diesem Gebiet weiter honigt, ist ungewiss. Die Wetterprognose kündigt eher kühleres und regnerisches Wetter an. Ohne vorherige Diagnose des Varroabefalls (geölte Gemülleinlage, Puderzuckerdiagnose) ist eine Wanderung ohnehin nicht mehr zu empfehlen. Außerdem entwickeln sich vermehrt die Wespen zu einer Plage. Gebiete in denen bisher weder Honigtauspritzer noch Honig-

tauerzeuger in nennenswerter Zahl gefunden wurden, werden nicht mehr oder nicht mehr rechtzeitig zum Honigen kommen.

 

Imkerliche Maßnahmen

Die Völker werden auf den Wintersitz gebracht und mit den ersten Gaben an Winterfutter versorgt. Nach der Varroabehandlung wird weiter gefüttert, bis ein ausreichendes Futterpolster eingelagert ist. In der Regel ist das der Fall, wenn die Bienen 16 – 18 Liter Apiinvert abgenommen haben und die mittleren 5 Waben gut verdeckelt sind (Zweietager). Es wird sich dieses Jahr übrigens lohnen, die Preise von Futtersirup aus Rübenzucker mit dem Sirup aus Stärke zu vergleichen. Die Preise sind hier wesentlich in Bewegung gekommen. Wegen der großen Räubereigefahr sollten die Arbeiten an den Völkern möglichst frühmorgens oder besser noch, spätabends durchgeführt werden. Sollte es dennoch zu Räuberei kommen, beruhigen sich die Bienen bei Einbruch der Dunkelheit wieder.

 

Varroa

Soweit nicht schon geschehen, wird es höchste Zeit für die erste Varroa-

bekämpfung. Spätestens Ende August/Anfang September hat die zweite Ameisensäurehandlung zu erfolgen. Näheres dazu im Infobrief vom Juli.

 

Brandgefahr

Der Umgang mit dem Smoker war diesen Sommer zeitweilig brandgefährlich, im wahrsten Sinne des Wortes. Dennoch kann man nicht immer auf Rauch verzichten. Für einige Arbeiten gibt es aber Alternativen, z.B. beim Aufsetzen der Leerzargen und Einstellen der Ameisensäureverdunster. Ein Mittel der Wahl ist Nelkenöl (Im Fachhandel, Kräuterladen oder in der Apotheke erhältlich). Man verteilt ein paar Tropfen großflächig auf ein Tuch, etwa ein altes Geschirrtuch, das man in einem dicht schließenden Behälter (Z.B. leere Oxuvar-Dose) aufbewahrt. Das Tuch legt man sofort auf das soeben geöffnete Volk. Nach weniger als einer Minute haben sich die Bienen zurückgezogen und man führt die anstehenden Arbeiten durch. Ggf. Tuch erneut auflegen. Das dauert nur wenig länger als mit Rauch und die Bienen ziehen sich sogar noch zuverlässiger zurück. Nur sollte man mit dem Nelkentuch ebenso sorgsam umgehen wie mit Rauch und zu langen Geruchskontakt vermeiden. Das gilt vor Allem, wenn noch zu erntender Honig in den Völkern ist. Obwohl es sich um ein natürliches Produkt handelt, darf der Honig weder nach Nelkenöl noch nach Rauch schmecken. Scheint die Wirkung nachzulassen, wird einfach etwas Nelkenöl auf das Tuch nachgetropft. Ein Fläschchen hält so über mehrere Jahre. Überzeugt von der Wirksamkeit dieser Prozedur hat mich Manfred Vierhaus aus Elzach. Der Rauch ist für die häufigsten Arbeiten am Volk sicher unverzichtbar und manchmal sind die Bienen gar nicht anders zu bändigen. Dennoch wird in meiner Imkerei ab sofort die Dose mit dem Nelkenöltuch für Arbeiten unter besonderen Verhältnissen immer bereit stehen.

 

Deckelwachs versorgen

Die Verarbeitung des Deckelwachses ist mitunter eine lästige Angelegenheit. Den Resthonig lässt man gerne von den Bienen auslecken, indem man das Deckelwachs in mehrere Futtergeschirre verteilt. Der Nachteil ist dabei, dass die Bienen das Wachs zu bizarren Formationen verbauen, die nur noch schwer aus dem Futtergeschirr zu entfernen sind. Der Imker Ansgar Brand aus Bräun-

lingen ist auf die Idee gekommen, das Umtragen des Deckelwachshonigs zu beschleunigen, indem man eine Glasscheibe auf das Futtergeschirr auflegt oder einen anderen Lichteinlass schafft. Wie beim Umtragen von Melezitose-

waben wird das Umtragen von Deckelwachshonig ebenfalls beschleunigt. In nur zwei Tagen ist das Deckelwachs trocken geleckt. Der überraschende Nebeneffekt: Die Bienen verbauen das Wachs nicht wie sonst üblich mit dem Futtergeschirr. Stattdessen kann es nach 2 Tagen sehr leicht entnommen werden und das Futtergeschirr bleibt sauber. Damit kein Sonnenwachs-

schmelzer-Effekt erzielt wird, muss der Lichteinlass natürlich beschattet werden. Über Rückmeldungen, wie es geklappt hat, würde ich mich sehr freuen.

 

Probleme mit Varroawetter

Die sehr hilfreiche Einrichtung eines Varroa-Wetterdienstes des Fachzentrums Bienen und Imkerei in Mayen arbeitet offenbar nicht immer fehlerfrei. Zur Erforschung der Fehlerquellen wurde eine kleine Umfrage an die Nutzer gestartet. Wer den Varroawetterdienst regelmäßig nutzt, möchte sich bitte

an der Umfrage beteiligen. Hier geht es zur Umfrage:

http://www.onlineumfragen.com/login.cfm?umfrage=62493

 

Ausbildungsstelle zu besetzen!

Im Fachzentrum Bienen der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim ist zum 01.09.2016 eine Ausbildungsstelle im Ausbildungsberuf Tierwirt/Tierwirtin Fachrichtung Imkerei zu besetzen. Vorausgesetzt wird der erfolgreiche Abschluss des Berufsgrundschuljahres Agrarwirtschaft. Alternativ möglich ist die Vorlage einer bestandenen Erstausbildung bzw. des Fachabitur oder Abitur. Erste Erfahrungen in der praktischen Imkerei sind erwünscht. Nähere Informationen zu dieser Stelle finden Sie auf unserer Internetseite (www.lwg.bayern.de Rubrik Personal bzw. Bienen _ Bildung _ Berufsausbildung) oder unter Tel. 0931/9801-352.

Bei Interesse senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen bis spätestens 31.10.2015 an die:

Personalstelle der LWG

An der Steige 15

97209 Veitshöchheim

oder per Email: personalstelle(at)lwg.bayern.de

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Armin Spürgin

Fachberater für Imkerei

 

Regierungspräsidium Freiburg

Abteilung Landwirtschaft, Ländlicher Raum

Veterinär- und Lebensmittelwesen

Postfach

79095 Freiburg

oder

Bertoldstraße 43

79098 Freiburg

 

Telefon: 07 61 / 2 08 - 12 85

Fax: 07 61 / 2 08 - 1399

Mobil: 01 75 / 7 24 82 00

Mailto: armin.spuergin(at)rpf.bwl.de

Verbandsnachrichten

Infobrief August 2015

Hier blühen Weidenröschen und Springkraut.

 

Waldtracht

Bis auf wenige Ausnahmen in der Beobachtungs-

region G, sind fast alle Waagstockergebnisse im Schwarzwald rückläufig. Positive Ergebnisse wurden nur noch an wenigen Insellagen erzielt. Die Wetter-

abkühlung mit Regen hat aber erst einmal eine Trachtpause eingelegt. Ob es in diesem Gebiet weiter honigt, ist ungewiss. Die Wetterprognose kündigt eher kühleres und regnerisches Wetter an. Ohne vorherige Diagnose des Varroabefalls (geölte Gemülleinlage, Puderzuckerdiagnose) ist eine Wanderung ohnehin nicht mehr zu empfehlen. Außerdem entwickeln sich vermehrt die Wespen zu einer Plage. Gebiete in denen bisher weder Honigtauspritzer noch Honig-

tauerzeuger in nennenswerter Zahl gefunden wurden, werden nicht mehr oder nicht mehr rechtzeitig zum Honigen kommen.

 

Imkerliche Maßnahmen

Die Völker werden auf den Wintersitz gebracht und mit den ersten Gaben an Winterfutter versorgt. Nach der Varroabehandlung wird weiter gefüttert, bis ein ausreichendes Futterpolster eingelagert ist. In der Regel ist das der Fall, wenn die Bienen 16 – 18 Liter Apiinvert abgenommen haben und die mittleren 5 Waben gut verdeckelt sind (Zweietager). Es wird sich dieses Jahr übrigens lohnen, die Preise von Futtersirup aus Rübenzucker mit dem Sirup aus Stärke zu vergleichen. Die Preise sind hier wesentlich in Bewegung gekommen. Wegen der großen Räubereigefahr sollten die Arbeiten an den Völkern möglichst frühmorgens oder besser noch, spätabends durchgeführt werden. Sollte es dennoch zu Räuberei kommen, beruhigen sich die Bienen bei Einbruch der Dunkelheit wieder.

 

Varroa

Soweit nicht schon geschehen, wird es höchste Zeit für die erste Varroa-

bekämpfung. Spätestens Ende August/Anfang September hat die zweite Ameisensäurehandlung zu erfolgen. Näheres dazu im Infobrief vom Juli.

 

Brandgefahr

Der Umgang mit dem Smoker war diesen Sommer zeitweilig brandgefährlich, im wahrsten Sinne des Wortes. Dennoch kann man nicht immer auf Rauch verzichten. Für einige Arbeiten gibt es aber Alternativen, z.B. beim Aufsetzen der Leerzargen und Einstellen der Ameisensäureverdunster. Ein Mittel der Wahl ist Nelkenöl (Im Fachhandel, Kräuterladen oder in der Apotheke erhältlich). Man verteilt ein paar Tropfen großflächig auf ein Tuch, etwa ein altes Geschirrtuch, das man in einem dicht schließenden Behälter (Z.B. leere Oxuvar-Dose) aufbewahrt. Das Tuch legt man sofort auf das soeben geöffnete Volk. Nach weniger als einer Minute haben sich die Bienen zurückgezogen und man führt die anstehenden Arbeiten durch. Ggf. Tuch erneut auflegen. Das dauert nur wenig länger als mit Rauch und die Bienen ziehen sich sogar noch zuverlässiger zurück. Nur sollte man mit dem Nelkentuch ebenso sorgsam umgehen wie mit Rauch und zu langen Geruchskontakt vermeiden. Das gilt vor Allem, wenn noch zu erntender Honig in den Völkern ist. Obwohl es sich um ein natürliches Produkt handelt, darf der Honig weder nach Nelkenöl noch nach Rauch schmecken. Scheint die Wirkung nachzulassen, wird einfach etwas Nelkenöl auf das Tuch nachgetropft. Ein Fläschchen hält so über mehrere Jahre. Überzeugt von der Wirksamkeit dieser Prozedur hat mich Manfred Vierhaus aus Elzach. Der Rauch ist für die häufigsten Arbeiten am Volk sicher unverzichtbar und manchmal sind die Bienen gar nicht anders zu bändigen. Dennoch wird in meiner Imkerei ab sofort die Dose mit dem Nelkenöltuch für Arbeiten unter besonderen Verhältnissen immer bereit stehen.

 

Deckelwachs versorgen

Die Verarbeitung des Deckelwachses ist mitunter eine lästige Angelegenheit. Den Resthonig lässt man gerne von den Bienen auslecken, indem man das Deckelwachs in mehrere Futtergeschirre verteilt. Der Nachteil ist dabei, dass die Bienen das Wachs zu bizarren Formationen verbauen, die nur noch schwer aus dem Futtergeschirr zu entfernen sind. Der Imker Ansgar Brand aus Bräun-

lingen ist auf die Idee gekommen, das Umtragen des Deckelwachshonigs zu beschleunigen, indem man eine Glasscheibe auf das Futtergeschirr auflegt oder einen anderen Lichteinlass schafft. Wie beim Umtragen von Melezitose-

waben wird das Umtragen von Deckelwachshonig ebenfalls beschleunigt. In nur zwei Tagen ist das Deckelwachs trocken geleckt. Der überraschende Nebeneffekt: Die Bienen verbauen das Wachs nicht wie sonst üblich mit dem Futtergeschirr. Stattdessen kann es nach 2 Tagen sehr leicht entnommen werden und das Futtergeschirr bleibt sauber. Damit kein Sonnenwachs-

schmelzer-Effekt erzielt wird, muss der Lichteinlass natürlich beschattet werden. Über Rückmeldungen, wie es geklappt hat, würde ich mich sehr freuen.

 

Probleme mit Varroawetter

Die sehr hilfreiche Einrichtung eines Varroa-Wetterdienstes des Fachzentrums Bienen und Imkerei in Mayen arbeitet offenbar nicht immer fehlerfrei. Zur Erforschung der Fehlerquellen wurde eine kleine Umfrage an die Nutzer gestartet. Wer den Varroawetterdienst regelmäßig nutzt, möchte sich bitte

an der Umfrage beteiligen. Hier geht es zur Umfrage:

http://www.onlineumfragen.com/login.cfm?umfrage=62493

 

Ausbildungsstelle zu besetzen!

Im Fachzentrum Bienen der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim ist zum 01.09.2016 eine Ausbildungsstelle im Ausbildungsberuf Tierwirt/Tierwirtin Fachrichtung Imkerei zu besetzen. Vorausgesetzt wird der erfolgreiche Abschluss des Berufsgrundschuljahres Agrarwirtschaft. Alternativ möglich ist die Vorlage einer bestandenen Erstausbildung bzw. des Fachabitur oder Abitur. Erste Erfahrungen in der praktischen Imkerei sind erwünscht. Nähere Informationen zu dieser Stelle finden Sie auf unserer Internetseite (www.lwg.bayern.de Rubrik Personal bzw. Bienen _ Bildung _ Berufsausbildung) oder unter Tel. 0931/9801-352.

Bei Interesse senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen bis spätestens 31.10.2015 an die:

Personalstelle der LWG

An der Steige 15

97209 Veitshöchheim

oder per Email: personalstelle(at)lwg.bayern.de

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Armin Spürgin

Fachberater für Imkerei

 

Regierungspräsidium Freiburg

Abteilung Landwirtschaft, Ländlicher Raum

Veterinär- und Lebensmittelwesen

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79095 Freiburg

oder

Bertoldstraße 43

79098 Freiburg

 

Telefon: 07 61 / 2 08 - 12 85

Fax: 07 61 / 2 08 - 1399

Mobil: 01 75 / 7 24 82 00

Mailto: armin.spuergin(at)rpf.bwl.de