Infobrief Juli 2015

Hier blüht die Kanadische Goldrute (Blühbeginn.

 

Imkerliche Maßnahmen

 

Wider Erwarten hat sich an manchen Standorten der Schwarmtrieb als hartnäckiger erwiesen als erwartet. So sind da und dort noch einige sehr späte (nach der Sonnenwende!) Schwärme gefallen. Zum Ende der Linden- und Beginn der Tannentracht dürfte damit endgültig Schluss sein. Wo die Tracht zur Neige geht, müssen pflegerische Maßnahmen ergriffen werden. In der Tracht ist hauptsächlich die Honigernte von Interesse, wobei der Raum bei der nächsten Honigentnahme meist um einen Stock reduziert werden kann, denn die Völker entwickeln sich ab sofort wieder zurück.

Anders die Jungvölker, bei denen die Brutnester immer noch wachsen. Dies sollte man durch rechtzeitige Erweiterung und notfalls auch Fütterung nach Kräften unterstützen.

 

Honigqualität

 

Immer wieder gibt es Klagen über hohen Wassergehalt. Als Sofortmaß-

nahme ist zu empfehlen, die Folien unter den Deckeln zu entfernen und den Ausstieg zum Futtergeschirr frei zu geben (evtl. mit Wandergitterstreifen abdecken). Hier muss die feuchte Luft entweichen können. Außerdem ist der Gitterboden offen zu halten. Damit entsteht eine gewisse Kaminwirkung, die schon ohne Zutun der Bienen für ein trockeneres Klima im Stock sorgt. Wen das Anbauen des Deckels stört, sollte statt einer Folie ein Kunststoffgitter einlegen, wie es der Fachhandel anbietet. Die Bienen werden es mehr oder weniger verkitten, womit man durch die Propolisgewinnung einen Zusatznutzen erzielen kann.

 

Waldtracht

 

Im Schwarzwald zeigen fast alle Stockwaagen Zunahmen an. Die Herkunft ist nicht immer eindeutig zu ermitteln. Die Infos der Waagstockimker reichen von Edelkastanie und Linde bis zu Fichte und Tanne. Blütentrachten dürften jetzt aber rasch zu Ende gehen. Die besten Tannen-Standorte ermittelt man nach den bekannten Methoden (z.B. Tropfenkontrolle). Vor der Wanderung ist das Einverständnis des Grundeigentümers einzuholen.

 

Amerikanische Faulbrut

 

Wer mit seinen Bienen wandern will, muss für sie nicht nur ein gültiges Gesundheitszeugnis haben. Er muss sich auch erkundigen, ob sein Wanderzielort in einem Seuchen-Sperrgebiet liegt. Das macht man beim zuständigen Bienenseuchen-Sachverständigen oder Wanderwart oder man schaut im Internet nach unter:

 

http://www.lvwi.de/landkarte_seuchen_bericht.html?&no_cache=1

 

Einfach den Zielort eingeben und auf „suchen“ anklicken. Das Ergebnis steht dann unterhalb der Karte. Aber Vorsicht! Die rote Markierung in der Karte entspricht nicht unbedingt dem tatsächlichen Standort der Seuchenvölker.

 

Varroabefall beurteilen

 

Juli ist derVarroa-Monat. Insbesondere die Trachtvölker sollten ab Mitte des Monats einer regelmäßigen Varroakontrolle unterzogen werden. Das geschieht bei ganzen Bienenständen am besten mittels Gemüllkontrolle (maximal dreitägige Einlage einer geölten Bodeneinlage). Bei Einzelvölkern eignet sich die Puderzuckerdiagnose. Nach wenigen Minuten liegt bereits das Ergebnis vor. Bei Werten von über 5 Milben (Je Tag, bzw. je Puder-

zuckerprobe) sollte alsbald mit der Varroabekämpfung begonnen werden. Näheres ist der Schulungsmappe „Grundwissen für Imker“, Kapitel 10-02-03 zu entnehmen.

Besonders die Puderzuckerdiagnose eignet sich hervorragend zur Vor-

führung am Bienenstand im Rahmen von Vereinsveranstaltungen. Nach dem Motto: „Wie viele Milben werden fallen?“ lässt sich die an sich trockene Materie sogar mit einer Lotterie etwas interessanter gestalten.

 

Liebig-Dispenser - geänderte Gebrauchsanweisung

 

Der Hersteller des Liebig-Dispenser hat die Gebrauchsanweisung an die Ameisensäure 60% ad us.vet. angepasst.

 

http://www.andermatt-biovet.de/media/downloads/983/GA_Liebig_Dispenser.pdf

 

Auf der letzten Seite wird beschrieben, wie die Dochtgröße je nach Temperatur eingestellt werden soll. Danach ist der Liebigdispenser mit Ameisensäure 60% ad us.vet. nur bei Temperaturen zwischen 20° und 30°C empfohlen. Die Aufwandmengen entsprechen weitgehend dem Varroabe-

kämpfungskonzept Baden-Württemberg. Das aktualisierte Faltblatt dazu ist auf der Internetseite der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim abrufbar:

 

https://www.uni-hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/bienenkunde/Varroa/Flyer_Behandlungskonzept.pdf

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Armin Spürgin

Fachberater für Imkerei

 

Regierungspräsidium Freiburg

Abteilung Landwirtschaft, Ländlicher Raum

Veterinär- und Lebensmittelwesen

Postfach

79095 Freiburg

oder

Bertoldstraße 43

79098 Freiburg

 

Telefon: 07 61 / 2 08 - 12 85

Fax: 07 61 / 2 08 - 1399

Mobil: 01 75 / 7 24 82 00

Mailto: armin.spuergin(at)rpf.bwl.de

Verbandsnachrichten

Infobrief Juli 2015

Hier blüht die Kanadische Goldrute (Blühbeginn.

 

Imkerliche Maßnahmen

 

Wider Erwarten hat sich an manchen Standorten der Schwarmtrieb als hartnäckiger erwiesen als erwartet. So sind da und dort noch einige sehr späte (nach der Sonnenwende!) Schwärme gefallen. Zum Ende der Linden- und Beginn der Tannentracht dürfte damit endgültig Schluss sein. Wo die Tracht zur Neige geht, müssen pflegerische Maßnahmen ergriffen werden. In der Tracht ist hauptsächlich die Honigernte von Interesse, wobei der Raum bei der nächsten Honigentnahme meist um einen Stock reduziert werden kann, denn die Völker entwickeln sich ab sofort wieder zurück.

Anders die Jungvölker, bei denen die Brutnester immer noch wachsen. Dies sollte man durch rechtzeitige Erweiterung und notfalls auch Fütterung nach Kräften unterstützen.

 

Honigqualität

 

Immer wieder gibt es Klagen über hohen Wassergehalt. Als Sofortmaß-

nahme ist zu empfehlen, die Folien unter den Deckeln zu entfernen und den Ausstieg zum Futtergeschirr frei zu geben (evtl. mit Wandergitterstreifen abdecken). Hier muss die feuchte Luft entweichen können. Außerdem ist der Gitterboden offen zu halten. Damit entsteht eine gewisse Kaminwirkung, die schon ohne Zutun der Bienen für ein trockeneres Klima im Stock sorgt. Wen das Anbauen des Deckels stört, sollte statt einer Folie ein Kunststoffgitter einlegen, wie es der Fachhandel anbietet. Die Bienen werden es mehr oder weniger verkitten, womit man durch die Propolisgewinnung einen Zusatznutzen erzielen kann.

 

Waldtracht

 

Im Schwarzwald zeigen fast alle Stockwaagen Zunahmen an. Die Herkunft ist nicht immer eindeutig zu ermitteln. Die Infos der Waagstockimker reichen von Edelkastanie und Linde bis zu Fichte und Tanne. Blütentrachten dürften jetzt aber rasch zu Ende gehen. Die besten Tannen-Standorte ermittelt man nach den bekannten Methoden (z.B. Tropfenkontrolle). Vor der Wanderung ist das Einverständnis des Grundeigentümers einzuholen.

 

Amerikanische Faulbrut

 

Wer mit seinen Bienen wandern will, muss für sie nicht nur ein gültiges Gesundheitszeugnis haben. Er muss sich auch erkundigen, ob sein Wanderzielort in einem Seuchen-Sperrgebiet liegt. Das macht man beim zuständigen Bienenseuchen-Sachverständigen oder Wanderwart oder man schaut im Internet nach unter:

 

http://www.lvwi.de/landkarte_seuchen_bericht.html?&no_cache=1

 

Einfach den Zielort eingeben und auf „suchen“ anklicken. Das Ergebnis steht dann unterhalb der Karte. Aber Vorsicht! Die rote Markierung in der Karte entspricht nicht unbedingt dem tatsächlichen Standort der Seuchenvölker.

 

Varroabefall beurteilen

 

Juli ist derVarroa-Monat. Insbesondere die Trachtvölker sollten ab Mitte des Monats einer regelmäßigen Varroakontrolle unterzogen werden. Das geschieht bei ganzen Bienenständen am besten mittels Gemüllkontrolle (maximal dreitägige Einlage einer geölten Bodeneinlage). Bei Einzelvölkern eignet sich die Puderzuckerdiagnose. Nach wenigen Minuten liegt bereits das Ergebnis vor. Bei Werten von über 5 Milben (Je Tag, bzw. je Puder-

zuckerprobe) sollte alsbald mit der Varroabekämpfung begonnen werden. Näheres ist der Schulungsmappe „Grundwissen für Imker“, Kapitel 10-02-03 zu entnehmen.

Besonders die Puderzuckerdiagnose eignet sich hervorragend zur Vor-

führung am Bienenstand im Rahmen von Vereinsveranstaltungen. Nach dem Motto: „Wie viele Milben werden fallen?“ lässt sich die an sich trockene Materie sogar mit einer Lotterie etwas interessanter gestalten.

 

Liebig-Dispenser - geänderte Gebrauchsanweisung

 

Der Hersteller des Liebig-Dispenser hat die Gebrauchsanweisung an die Ameisensäure 60% ad us.vet. angepasst.

 

http://www.andermatt-biovet.de/media/downloads/983/GA_Liebig_Dispenser.pdf

 

Auf der letzten Seite wird beschrieben, wie die Dochtgröße je nach Temperatur eingestellt werden soll. Danach ist der Liebigdispenser mit Ameisensäure 60% ad us.vet. nur bei Temperaturen zwischen 20° und 30°C empfohlen. Die Aufwandmengen entsprechen weitgehend dem Varroabe-

kämpfungskonzept Baden-Württemberg. Das aktualisierte Faltblatt dazu ist auf der Internetseite der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim abrufbar:

 

https://www.uni-hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/bienenkunde/Varroa/Flyer_Behandlungskonzept.pdf

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Armin Spürgin

Fachberater für Imkerei

 

Regierungspräsidium Freiburg

Abteilung Landwirtschaft, Ländlicher Raum

Veterinär- und Lebensmittelwesen

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79095 Freiburg

oder

Bertoldstraße 43

79098 Freiburg

 

Telefon: 07 61 / 2 08 - 12 85

Fax: 07 61 / 2 08 - 1399

Mobil: 01 75 / 7 24 82 00

Mailto: armin.spuergin(at)rpf.bwl.de